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8. Wave & Gotik Treffen in Leipzig

Am Donnerstag Abend gegen 19:30 verlassen mehrere schwarz gekleidete Gestalten den Zug aus Richtung Berlin. Eine dieser Personen ist äquivalent mit M’Urmel, der sich für das Inhaltliche dieses Artikels verantwortlich zeichnet.

Leipzig; Donnerstag, der 20. Mai
Kaum hatte ich via Licht mit einem Auto drunter (auch bekannt als Taxi) das Hotel erreicht, gab es den ersten nervtötenden Stress, mir war es nämlich nicht vergönnt sofort in mein Zimmer einchecken zu können. Aber dank der Initiative von Ann-Jeanette (Künstlerbetreuung) konnte ich dies bald nachholen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür und schöne Grüße an das Wave-Gotik-Treffen-Team. Nach etwas Entspannung (Duschen sowie Beschallung mit Dreadful Shadows & Scream Silence) traf ich mich mit Herrn Seeliger und Frau Lucifer, um noch ein gepflegtes Bierchen zu zischen und ein ebensolches Gespräch zu zelebrieren. Nebenbei half ich dann noch etwas bei der Ausstellung,m also beim Aufbau derselben. Kaum wollten wir uns auf den Weg ins Hotel machen, begann es auch schon zu gießen wie aus Eimern, irgendjemand hatte wohl etwas gegen uns. So wurde auch für die Heimfahrt wieder ein Taxi aktiviert.

Leipzig; Freitag, der 21. Mai
Nach dem Frühstück gings erstmal zum Künstlerbüro um meinen Wichtig-Pass abzuholen. Alsbald schaute mich auf dem Treffengelände um, musste aber feststellen, daß jede Menge geschäftiger Leute rumrannten und mir das alles viel zu hektisch war. Also wieder zurück ins Hotel und etwas entspannen und den Rest der Berliner DJ-Bagage erwarten. Schnell trafen auch der Rest ein und auch die befreundeten Leute aus Dortmund/ Bochum waren dann vor Ort.

Nach einem kurzen Einkauf sowie dem Versorgen mit geistigen Getränken ging es dann wieder zum AGRA-Gelände um den Berlin-DJ-Marathon abzuhaken bzw. zu zelebrieren. Leider mussten zunächst einige organisatorische und Kommunikationsschwierigkeiten aus dem Weg geschafft werden, bevor jeder wusste wo er auflegt und wann und wieso etc.. Wenn man resümiert, kann man sagen, daß der DJ-Marathon ein Erfolg war, volle Tanzflächen und eine gute Stimmung im Galerie-Café waren die Bestätigung und der Lohn dafür. Zumindestens sollte man als DJ damit zufrieden sein und nicht ständig nach Geld lechzen. Aus meiner persönlichen Sicht war das Veranstaltungszelt ein Wermutstropfen in unserem DJ-Marathon. Nachdem DJ Markus (Factory) wiederum abgelöst worden war, gab es wieder gewöhnungsbedürftige Musik. Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was Techno oder technoide Rhythmen mit Gothic bzw. Wave zu tun haben sollen. Musikalisch war es für mich zu 85% technoid, na toll...

Leipzig; Sonnabend, der 22. Mai
Nachmittags war ich dann erst einmal in der Parkbühne, zu der ich erst einmal einen etwas längeren Fußmarsch zurücklegen mußte. Da sich, wie oft bei Festivals, der Zeitplan etwas verschob, kam ich, trotz meiner Verspätung noch in den Genuss der Band STILL PATIENT, die mir sehr gut gefielen (hallo Hedge). Gothic-Rock irgendwo zwischen den 80ern und 90ern, der auch das Publikum, das leider aufgrund des Wetters (es nieselte ein wenig), nicht ganz so zahlreich erschienen war, begeistern konnte. Es folgte die Band, wegen der ich in der Parkbühne war, die Berliner Formation SCREAM SILENCE, die in altbekannter Manier mit Ihrer Mischung aus Gothic & Rock überzeugten. Die Begeisterung die sich auch auf das Publikum übertrug, hängt natürlich auch mit der charismatischen Stimme des Frontmannes zusammen. Wie schon gesagt Zeitplan und so, deswegen konnten die Berliner leider nicht voll auftrumpfen, schade eigentlich...
Sonnabend war aber auch der Abend der grössten Fehlorganisation. Das sogenannte Pfingstrose-Festival mit HIM, WITT, PROJECT PITCHFORK und anderen war einfach zu gross angelegt, zumindestens für die Halle II im AGRA und so passierte es, daß eine Menge Leute (Ich schätze so ca 300 - 400) zunächst draussen bleiben mussten. Diese verschafften sich mit Rufchören wie „Wir wollen rein" dann zu späterer Stunde Einlass. Bei den meisten Bands (HIM, UMBRA ET IMAGO, WITT, IN EXTREMO etc.) war mir die Halle einfach zu voll, zwar war das auch bei PROJECT PITCHFORK der Fall, aber ich finde die Liveauftritte der Band um Peter Spilles und Dirk Scheuber immer so amüsant. Nachdem auch das gegessen war, begab ich mich ins Galerie-Café wo an diesem Tage angeblich der Herr DJ aus dem Kick (Herford) zugegen war. Ich war schon gewarnt und erwartete Electro bis zum Umfallen. Ich wurde jedoch enttäuscht oder vielmehr positiv überrascht, denn was mir geboten wurde, war eine gelungene Mischung aus Gothic, Wave und Electro, so daß für jeden etwas dabei gewesen sein dürfte. Endlich mal wieder ordentlich abgezappelt, sogar etwas Neofolk war im Programm. Gegen vier war dann Schluß und ging es so langsam in Richtung Hotel *müde und besoffen gewesen sei*...

Leipzig; Sonntag, 23. Mai
Der Sonntag war als der Tag der Wandergitarre angesagt, weil es ja ordentlich Neofolk und Artverwandtes in der Parkbühne gab. Als HAGALAZ RUNEDANCE ihren Aufrtritt bestritten, traf ich in der Parkbühne ein und erlebt noch das Ende des besagten Gigs. Aber auch Bands wie SORROW, CAMERATA MAYO.. äh MEDIALONENSE, FIRE & ICE und KIRLIAN CAMERA könnten das begeisterte Publikum überzeugen. Interessant war hier nur, daß sich zwar die „Grufties gegen rechts" angesagt hatten, aber von denen leider nichts zu sehen war, denn ich hätte mich gerne mit ihnen unterhalten, da sie offensichtlich in einer völlig anderen Welt als wir zu leben scheinen...
Nach einem kurzen Gespräch mit Peter H. und einem lecker Steak machte ich mich gemeinsam mit Andreas und Corinna in einem alten englischen Taxi auf den Weg zum AGRA-Gelände, wo auch das #zillo-channel-Treffen (Chat-Channel im IRC) stattfand und traf bzw. lernte endlich etliche Leute persönlich kennen. Von hier aus noch einmal herzliche Grüsse an alle...
Nachdem ich genug mit den Leuten gequackelt hatte, ging es auf in die Halle II, um den legendären DJ’s Lady Sarah, Zöller und anderen zu lauschen. Schon beim Betreten fiel sofort ins Auge äh Ohr, daß mehr Leute herumstanden bzw. -saßen, als tanzten. Das lag wohl hier auch an der Musik, die sehr stark an Techno erinnerte. Hier möchte ich nochmals bemerken, daß diese Veranstaltung sich nicht umsonst WAVE UND GOTIK TREFFEN nennt. Irgendwann verschwand ich ziemlich genervt im Hotel, um mich auch auf den Montag vorzubereiten.

Leipzig; Montag der 24. Mai
Nach einem rustikalen Frühstück, wie übrigens auch schon an den Tagen davor, ging’s wieder auf’s AGRA-Gelände, diesmal mit dem Kollegen Hexx und seiner Freundin, um sich mit CD’s und anderen Kostbarkeiten einzudecken. Mehrere CD-Stände wurden frequentiert und auch dem legendären SIGILL-Stand wurde besucht. Dann wurde wieder mal ein lecker Steak verzehrt, bevor ich mich auf den Weg zum #zillo-Channel machte. Noch ein paar Fotos geschossen und einige Leute auch mal nüchtern sehen :-). Glücklicherweise wurde ich Zeuge der Prozession seitens des Channels. Mit einem Baldachin und diversen „#zillo"-Schildern begaben sich die Zilloisten auf den Weg über den Zeltplatz, durch den Treffenmarkt bis hin zum Veranstaltungszelt, wo eine Podiumsdiskussion stattfand. Oswald Henke soll, als die Zilloisten das Zelt mit den Worten „Wir sind das Volk" betraten, verstummt sein, das hätte ich doch allzugern gesehen...

Irgendwann machte ich mich dann auf den Weg in die Halle II, denn eigentlich wollte ich EVEREVE mit ihrem neuen Sänger sehen. Kurz nachdem ich in die Halle gekommen war, betraten auch irgendwelche langhaarige Typen die Bühne und fingen an die Saiten zu bearbeiten, während der Frontmann ein „Hi, wir sind DARKSEED" grummelte, nach 1 1/2 Liedern war mir klar, daß muß ich nicht haben und so begab ich mich wieder auf den Treffenmarkt und unterhielt mich, wie auch schon am Sonnabend, mit JayKay. Nach dem diese Unterhaltung doch etwas länger dauerte hatte ich so einige Bands verpaßt, unter anderem leider auch EVEREVE. Sodann begab ich mich auf den Weg ins Hotel, um mich umzuziehen, etwas Musik zu hören und meine leeren Flaschen wieder aufzufüllen. Nach dem Umziehen trank ich dann doch leider etwas mehr als ich hätte trinken soll, so daß ich als hilflose Person, völlig bewegungsunfähig auf meinem Bett endete. Dies hatte zur Folge, daß ich Euch nichts über die Abschlußparty in der Moritzbastei erzählen kann. Schade eigentlich, oder...?

Dienstag; Berlin, den 25. Mai ca. 16:30
Die Ankunft am Berliner Bahnhof Zoo und der Gewinn der Erkenntnis, daß Berlin ungefähr um 500% hektischer als Leipzig ist, fielen ungewöhnlicherweise auf ein und denselben Moment.
Im Endeffekt kann ich sagen, daß das Treffen doch gelungen war und obwohl es organisatorische Unstimmigkeiten gab, bin ich davon überzeugt, daß es dem Großteil der Besucher doch gefallen hat, denn sonst wäre bestimmt eine aggressivere oder deprimiertere Stimmung zu spüren gewesen. Wer wirklich Vorschläge hat, was man besser machen kann, der kann diese gerne an die Redaktionsadresse schicken. Wir werden das sammeln und nach Leipzig weiterleiten. Aber erspart uns bitte solche Kommentare wie „das Konzert von XXX im Veranstaltungsort YYY war scheiße..."

M'Urmel

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