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Die Dreadful Shadows dürften, zumindestens in Deutschland als eine Institution im Gothic-Rock bezeichnet werden. Betrachte man sich die Geschichte der Band kann man von Platte zu Platte Entwicklungen erkennen und nach einigen personellen Änderungen spielen die Shadows nun seit Mitte Ende 1996 in der aktuellen Besetzung. Nun im Jahre 1999 des Herrn soll der nunmehr vierte Longplayer der Band um Frontmann Sven Friedrich erscheinen. „The Cycle", so der Arbeitstitel der CD, geht in eine etwas poppigere Richtung, das heisst, viele Hooklines (also einprägsame, wiederkehrende Melodien), aber keine Anbiederung an Trends, sondern eine Weiterentwicklung, wie sie gut in die Reihe „Estrangement", „Buried again" und „Beyond the Maze" zu passsen scheint.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf betrat ichdas Berliner Thommy Hein-Studio, wo die Band gerade dabei war, mit der Unterstuetzung von Gitane Demone, ihr neues Album aufzunehmen. Die ersten Roughmixe, die ich hören konnte, klangen vielversprechend und animierten mich zu folgenden Fragen...

DS: Mir ist bei den Rough-Mixen aufgefallen, das die Gitarren wirklich unterschiedlich eingesetzt werden, habt Ihr bei der Produktion extrem darauf geachtet?
Shadows: Das war bisher nicht so, aber in letzter Zeit haben sich die Hörgewohnheiten etwas geändert. Das entwickelt sich einfach so. Wir haben jetzt nicht gesagt, daß das definitov so und so werden muss, sondern es hat sich einfach so entwickelt. Außerdem war es diesmal eine etwas andere Herangehensweise als bei den vorherigen Releases.

DS: Dann ist mir aufgefallen, daß anstelle der Streicher doch vermehrt elektronische Sounds dazugekommen sind...
Shadows: Die Streicher kommen ja auch noch bei ein paar Songs.

DS: Das war ja etwas schwer herauszuhören, wenn man noch nicht alle gehört hat.
Shadows: Nicht in der Größenordnung wie auf der letzten CD, aber sie werden dabei sein.

DS: Das war dann wohl auch eher eine finanzielle Entscheidung?
Shadows: Nein, ueberhaupt nicht. Bei der „Beyond the maze" hat sich das einfach angeboten, aber die Stuecke unserer neuen CD haben ganz andere Qualitäten.

DS: Wenn man sich Eure Entwicklung anhand Eurer Alben anschaut, habt Ihr ja einen extremen Verschleiß an Backgroundsängerinnen...
Shadows: Nee, die leben ja alle noch, sie singen zwar nicht mehr bei uns, aber die leben alle noch.

DS: Aber warum jetzt der erneute Wechsel?
Shadows: Wir haben die Songs auf diesem Bauernhof komponiert und haben dann ueberlegt, welcher weibliche Gesang dazu passen könnte. Uns war klar, daß es nichts Klassisches sein kann und dann fiel der Name Gitane Demone. Wir kannten aber niemanden, der so klingt wie Gitane Demone und unser Produzent meinte, daß wir versuchen sollten sie anzurufen und sie vielleicht sogar Zeit hätte. Der Kontakt kam erst zwei Wochen bevor sie fuer die Aufnahmen nach Berlin kam zustande und war so richtig schön kurzfristig. Das Schöne daran war ja, daß sie sich darueber gefreut hat, daß wir an sie dachten. Letztendlich, ist es aber genau das, was in die neuen Stuecke reinpaßt.

DS: Die vier Roughmixe, die ich eben gehört habe, klingen noch vielschichtiger, als es bei Euch eh der Fall ist, so daß wenn Deine Stimme jetzt weg wäre, man gar nicht erkennen wuerde, daß es sich um ein und dieselbe Band handelt...
Shadows: Ich glaube nicht, daß das Endresultat so klingen wird, daß dieser Eindruck entsteht. Die Songs , die Du jetzt gehört hast, sind ja die Stuecke, die als erste fertig waren. Es wird auf der CD, dann auch ruhige Stuecke geben. Wie man das eben von uns kennt. Außerdem heißen Rough Mixe ja so, weil man eben nicht die Zeit hat, bei diesen Mixen auf jede Feinheit zu achten.

DS: Schon fast eine persönliche Frage. Einen Song im textlichen Stile von „Mortal hope" oder „Beyond the maze" wird es dann auch wieder geben?
Shadows (Sven): Sicher. Ich habe mich textlich auch persönlich weiterentwickelt oder eher fortbewegt, aber im Endeffekt, bin ich noch immer ich selbst und schreibe diese Art von Texten.

DS: Ihr habt ja schon mehrere Platten bei Thommy Hein aufgenommen, warum immer wieder, ist es die gute Erfahrung im Endeffekt?
Shadows: Ja, auf jeden Fall.Es ist einfach so, daß Thommy unsere Musik auf den Punkt bringt. Außerdem ist es bei Ihm so, daß man mit keinem anderen, den wir irgendwie kennen, arbeiten kann... Eigentlich ist Thommy Hein noch so eine Art Bandmitglied, weil er auch immer noch Tausende von Ideen hat.

DS: Da fällt mir ja irgendwie schon gar nix mehr ein, iss ja auch bloed. Aber ich weiß ja, daß es mich, wenn ich Mist schreibe, wieder Whisky kostet.
Shadows: Ja. Also so oder so...

Ein schoenes Interview mit leckerem Ausklang, es waren Nudeln glaub’ ich, und dem Hoeren schoener neuer Songs der Shadows, Ihr duerft also gespannt sein. Apropos gespannt und Insider-Joke „Parmesan!!"

Estrangement (1994)
Homeless EP (1995)
Buried again (1996)
Burning the shrouds (MCD 1998)
Beyond the Maze (1998)
Twist in my sobriety (MCD 1999)
The Cycle (September 1999)

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